Im modernen Poker basiert die Entscheidungsfindung zunehmend auf der Analyse von Handranges und nicht auf dem bloßen Erraten einzelner Hände. Eines der wichtigsten Konzepte innerhalb dieses Ansatzes ist der sogenannte Blocker. Blocker beeinflussen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Gegner bestimmte Kartenkombinationen hält, und wirken sich direkt auf Bets, Bluffs und Value-Entscheidungen aus. Im Jahr 2025 ist dieses Konzept fester Bestandteil sowohl im Live- als auch im Online-Poker.
Ein Blocker ist eine Karte in der eigenen Hand, die die Anzahl möglicher Kombinationen reduziert, die ein Gegner halten kann. Dieser Effekt ist rein mathematisch und hat nichts mit Reads oder psychologischen Einschätzungen zu tun. Hält man beispielsweise das Pik-Ass, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner den höchsten möglichen Flush in Pik besitzt.
Blocker sind besonders relevant im No-Limit Hold’em, da gegnerische Ranges aus einer Vielzahl möglicher Kombinationen bestehen. Durch das Entfernen bestimmter Schlüsselkarten aus dem Kartendeck verändert sich die realistische Range des Gegners deutlich.
In der Praxis entfalten Blocker ihre größte Wirkung in Situationen mit großen Pots, auf dem River oder dann, wenn sich die gegnerischen Ranges stark verengen. Genau in diesen Momenten können kleine Unterschiede in der Anzahl möglicher Kombinationen große strategische Auswirkungen haben.
Die mathematische Grundlage von Blockern liegt in der Kombinatorik. Jede mögliche gegnerische Hand ergibt sich aus den verbleibenden Karten im Deck. Sobald man selbst eine dieser Karten hält, verringert sich automatisch die Anzahl der verfügbaren Kombinationen.
Liegt beispielsweise ein Board mit zwei Herz-Karten aus und man hält selbst das Herz-Ass, sinkt die Anzahl möglicher Flush-Kombinationen beim Gegner erheblich. Dadurch verändert sich das Risiko-Profil für Bets oder Calls spürbar.
Erfahrene Spieler führen diese Berechnungen nicht jedes Mal bewusst durch. Mit zunehmender Routine erkennen sie intuitiv, wann ihre Karten die gegnerische Value-Range deutlich schwächen.
Am deutlichsten zeigt sich die Bedeutung von Blockern in Bluff-Situationen, insbesondere auf dem River. Ein gut gewählter Bluff basiert häufig darauf, dass man Karten hält, die die stärksten gegnerischen Hände blockieren.
Ein Bluff auf einem Board mit möglichem Straight- oder Flush-Draw wirkt wesentlich glaubwürdiger, wenn man selbst eine entscheidende Karte dieser Kombination hält. Auch ohne Showdown-Value lässt sich so Druck aufbauen.
Moderne, solverbasierte Strategien empfehlen gezielt bestimmte Blocker-Hände für Bluffs, anstatt zufällige Karten zu verwenden. Dadurch bleibt die eigene Range logisch aufgebaut und langfristig profitabel.
Als Nut-Blocker bezeichnet man Karten, die die bestmögliche Hand auf einem bestimmten Board blockieren. Typische Beispiele sind das Ass bei einem möglichen Flush oder die höchste Karte einer Straight.
Hält man einen solchen Blocker, ist es für den Gegner deutlich unwahrscheinlicher, die Nuts zu besitzen. Große Bets oder Overbets werden dadurch wesentlich effektiver.
In der Praxis bestehen erfolgreiche River-Bluffs häufig aus Händen ohne realistische Gewinnchance beim Check, kombiniert mit starken Nut-Blockern. So entsteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Value Bets und Bluffs.

Blocker sind nicht ausschließlich für Bluffs relevant. Auch bei Value Bets und defensiven Entscheidungen spielen sie eine wichtige Rolle. Bestimmte Karten reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner eine stärkere Hand hält.
Hält man beispielsweise einen König auf einem gepaarten Board, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner Trips oder ein Full House mit dieser Karte besitzt. Dadurch werden dünnere Value Bets möglich.
Defensiv helfen Blocker dabei einzuschätzen, ob ein Call sinnvoll ist. Blockiert die eigene Hand mehrere starke Kombinationen, verschiebt sich die gegnerische Range häufig in Richtung Bluffs.
Viele Spieler konzentrieren sich bei großen gegnerischen Bets ausschließlich auf die eigene Handstärke. Fortgeschrittene Spieler analysieren zusätzlich, welche Hände sie blockieren und welche nicht.
Blockiert man verpasste Draws, jedoch keine Value-Hände, sinkt der Wert eines Calls. Blockiert man hingegen zentrale Value-Kombinationen, während mögliche Bluffs offenbleiben, wird ein Call profitabler.
Im Jahr 2025 gehört diese Denkweise zum Standardrepertoire erfahrener Spieler, insbesondere bei jenen, die regelmäßig mit Solver-Analysen und detaillierten Handbewertungen arbeiten.